Wenn aus Bauschutt Rohstoff wird

40 begeisterte Teilnehmer aus Handwerk, Planung und Politik erlebten eine spannende Exkursion zum Rathaus Venlo – geplant und gebaut nach dem Zukunftskonzept „zirkuläre Wertschöpfung“

HERTEN / VENLO. Unter dem Motto „aus Abbruch wird Abbau, aus Bauschutt wird Rohstoff“ informierten sich 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Wandlungsprozesse, die in den kommenden Jahren auf das gesamte Baugewerbe zukommen werden. „Ein mitreißender Vortrag, eine intensive Diskussion und eine informative Führung durch das Gebäude haben uns allen neue und exklusive Einblicke in die Zukunft von Planung und Bauen gegeben“, so Peter Karst, Geschäftsführer der WiN Emscher-Lippe. „Ich sehe große Chancen für die Emscher-Lippe-Region, wenn wir an dem Thema dranbleiben. Zum Beispiel auch mit dem kommenden „Prosperkolleg“ an der Hochschule Ruhr West in Bottrop“, so Karst.

Alle Besucherinnen und Besucher konnten selbst «erfahren», wie aus der Idee eines Gebäudes als Materiallager für künftige Bauten ein komplett neuer Ansatz für ein Bürogebäude entstanden ist. „Wir freuen uns jetzt schon auf die Workshops, in denen wir jetzt mit den Unternehmen in Emscher-Lippe über die Erkenntnisse des Tages diskutieren und neue Strategien für die Region entwickeln wollen“, so der Ausblick von Karst in den Herbst. Die Exkursion und die Workshops wurden vom damaligen Wirtschaftsminister Duin im vergangenen März angekündigt, wie auch die Gründung des Prosperkollegs als Zentrum für zirkuläre Wertschöpfung.

Das Rathaus Venlo ist unter Gesichtspunkten der zirkulären Wertschöpfung geplant und umgesetzt. Es gilt schon heute als „Bauikone mit edukativen Elementen“.„Bei so konzipierten Bauvorhaben werden nachhaltige Gebäude der nächsten Generation entwickelt. Dabei bestimmt die Vernetzung von Mensch, Architektur, Flexibilität, Gesundheit sowie kontinuierlicher Ressourcen- und Rohstoffverwendung im Sinne von Cradle to Cradle die Ausrichtung“, erläutert Dr.Tanja Scheelhaase von EPEA GmbH, die für die Organisation der Veranstaltung verantwortlich war. Die Gesundheit-, Raum- und Nutzungsqualität für die Beteiligten, sowie die Umgebung seien zentrale Faktoren, die in der Betrachtung der Aspekte Materialgesundheit, Innenraumluft, Wasser und Biodiversität abgebildet werden. Das erst 2016 eröffnete Rathaus im niederländischen Venlo sei dafür ein herausragendes Beispiel.

Die Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren durchweg positiv. Auf der Rückreise wurde viel über neue Erkenntnisse und die Vision einer zirkulären Wertschöpfung gesprochen, die durch zahlreiche Beispiele in Venlo im Wortsinn „begreifbar“ wurde. Die Möglichkeit, ein Gebaüde zirkulärwirtschalich zu bauen faszinierte ebenso wie die Detailaspekte einer neuartigen Arbeitsumgebung.

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