Startschuss für InnovationCity roll out

Ministerpräsidentin Kraft gibt die 20 Gewinner-Quartiere bekannt, davon sind 9 aus Emscher-Lippe

BOTTROP/OBERHAUSEN. Unter dem Namen „InnovationCity roll out“ ist eines der größten Projekte des Strukturwandels in der Metropole Ruhr gestartet. Eine strukturpolitische Anstrengung für das Ruhrgebiet, die gemeinsam vom Land Nordrhein-Westfalen und der Industrie finanziert wird. Die vom Initiativkreis Ruhr getragene Innovation City Management GmbH ist Projektträger und wird von der RWE Stiftung für Energie & Gesellschaft, der NRW.BANK und dem Initiativkreis Ruhr unterstützt. Das Land NRW fördert das Vorhaben aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

Nach der offiziellen Benennung der Gewinner-Städte wird das Erfolgskonzept InnovationCity Ruhr auf weitere Kommunen im Ruhrgebiet ausgedehnt. Ziel ist es, den einzigartigen, initial für Bottrop entwickelten Prozess auf weitere Städte zu übertragen. In insgesamt 20 ausgewählten Quartieren der Metropole Ruhr sollen ganzheitliche Quartiersentwicklungen nach dem Vorbild der „InnovationCity Ruhr | Modellstadt Bottrop“ initiiert werden.

18 Städte, 20 Quartiere, 9 in der Emscher-Lippe-Region

Im Rahmen der Veranstaltung „InnovationCity – Klimaschutz als Katalysator für die Modernisierung von Stadtquartieren“ in Oberhausen betonte NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in einem Grußwort die Bedeutung des Vorhabens und verkündete die von einer Fachjury für den „roll out“ ausgewählten Städte: In Castrop-Rauxel, Dorsten, Dortmund, Gelsenkirchen, Gladbeck (zwei Quartiere), Hamm (zwei Quartiere), Herne, Herten, Lünen, Moers, Mülheim an der Ruhr (zwei Quartiere), Oberhausen, Oer-Erkenschwick, Recklinghausen, Waltrop, Wesel und Witten sollen integrierte Konzepte für einzelne Quartiere erstellt werden.

Der ‚InnovationCity roll out‘ zeigt beispielhaft, wie die Entwicklung von ganzheitlichen und nachhaltigen Lösungen für aktuelle Herausforderungen, wie z. B. Klimaschutz und Strukturwandel, umgesetzt werden kann. (Ministerpräsidentin Kraft.)

Aus einem in Bottrop entwickelten Modell ist heute ein übertragbarer Ansatz geworden, von dem Kommunen in der gesamten Metropole Ruhr profitieren. Mit diesem wissenschaftlich aufbereiteten Know-how, den Erfahrungen aus der Um-setzung sowie den weiteren Klimaschutz- und Infrastrukturprojekten in unserem Land ist Nordrhein-Westfalen Vorreiter in Bezug auf Klimaschutz und klimagerechten Stadtumbau“, so Ministerpräsidentin Kraft.

NRW-Umweltminister Johannes Remmel erläuterte in einem Vortrag die Notwendigkeit Klimaschutzmaßnahmen auf Quartiersebene zu bündeln. „Die Steigerung der Energieeffizienz durch die energetische Modernisierung von Gebäuden und ganzen Quartieren ist ein entscheidender Baustein, um die CO2-Emissionen zu reduzieren und Städte zukunftsfähig zu machen. Umso wichtiger ist es, dass wir entsprechende Best-Practice-Beispiele wie aus Bottrop auf andere Kommunen übertragen. InnovationCity ist Pionier und Vorbild auf dem Gebiet der ‚Energiewende von unten‘, die wir als Landesregierung gerne unterstützen“, so Minister Remmel.

Mit dem Projekt „InnovationCity roll out“ hat die Innovation City Management GmbH gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung metropoleruhr GmbH, der WiN Emscher-Lippe Gesellschaft zur Strukturverbesserung mbH und dem Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH ein Konzept für einen Erkenntnis- und Erfahrungstransfer aus dem Bottroper Modellansatz entwickelt. Das Gesamtprojekt soll durch Analyse, Konzeptentwicklung und der daraus folgenden Umsetzung eine deutliche CO2-Reduktion erzielen und die „Energiewende von unten“ weiter vorantreiben. Gefördert wird das Vorhaben im Rahmen des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“.

Ganzheitliche Stadtentwicklung als Schlüssel zum Erfolg

Der roll out ist ein wesentliches Element, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. In diesem historischen Dokument haben sich 195 Staaten u. a. dazu verpflichtet, den CO2-Ausstoß signifikant zu reduzieren und somit die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. „Dieser Absichtserklärung gilt es nun Taten folgen zu lassen, die insbesondere die Bereiche Wohnen, Energie und Stadtentwicklung beeinflussen werden. Eine ganzheitliche Herangehensweise ist notwendig, die die Stadt- und Quartiersentwicklung ganzheitlich in den Fokus setzt und dabei Kommunen, Wohnungswirtschaft, Energieversorger sowie die Akteure vor Ort miteinbezieht“, erklärt Burkhard Drescher, Geschäftsführer der Innovation City Management GmbH.

Wie eine solche Herangehensweise erfolgreich realisiert werden kann und welche Aspekte eine besondere Rolle spielen, hat die Innovation City Innovation City Management GmbH im Rahmen einer Tagung im Oberhausener Technologiezentrum Umweltschutz vorgestellt: Mit Beiträgen u. a. von Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks und NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze und NRW-Umweltminister Johannes Remmel sowie bei Podiumsgesprächen mit renommierten Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft wurden die verschiedenen Facetten des Klimaschutzes im urbanen Raum am Beispiel der Erfahrungen aus der InnovationCity Ruhr | Modellstadt Bottrop diskutiert.

 

Weitere Informationen zum Förderprojekt finden Sie hier.

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