Start des „InnovationCity roll out“ in Gelsenkirchen

Auftakt zur 6-monatigen Konzeptphase im Quartier in Rotthausen

GELSENKIRCHEN. Was in der InnovationCity Ruhr | Modellstadt Bottrop beispielhaft mit Erfolg umgesetzt wurde, das soll nun auch in Gelsenkirchen-Rotthausen starten. Der klimagerechte Stadtumbau in insgesamt 20 Quartieren des Ruhrgebiets ist das Ziel des InnovationCity roll out: Weniger Kohlendioxid (CO2), mehr Wohn- und Lebensqualität. Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski und Innovation City Management GmbH (ICM) Geschäftsführer Burkhard Drescher haben nun den Prozess für Rotthausen gestartet. In den folgenden voraussichtlich sechs Monaten entwickelt die ICM gemeinsam mit der Stadtverwaltung Gelsenkirchen und weiteren Akteuren ein integriertes Quartierskonzept für den Stadtteil. Den Auftakt macht ein Projekttisch an diesem Freitag.

„Ein Stück InnovationCity – wenngleich nicht unter diesem Namen – setzen wir ja bereits im interkommunalen Stadterneuerungsgebiet Hassel, Westerholt, Bertlich um und verbinden Klimaschutz durch den Einsatz von Fernwärme oder erneuerbarer Energien und den Stadtumbau miteinander. Mit diesem Projekt hatten wir uns ja gemeinsam mit der Nachbarstadt Herten im Jahr 2010 als InnovationCity beworben. Bekanntlich hat dann aber Bottrop den Zuschlag bekommen. Umso schöner, dass wir nun mit Rotthausen beim InnovationCity roll out dabei sind“, so Oberbürgermeister Frank Baranowski.

Von Bottrop nach Gelsenkirchen-Rotthausen

„Mit dem Startschuss in Gelsenkirchen tragen wir nun den InnovationCity-Ansatz weiter in die Metropole Ruhr. Und nicht nur das: Wir wollen nicht nur planen, sondern auch umsetzen“, erklärt Burkhard Drescher, Geschäftsführer der ICM. So soll nach der sechsmonatigen Konzeptphase eine Vereinbarung zwischen der Stadt, ICM und allen Beteiligten im Quartier unterzeichnet werden, die sicherstellt, dass die entwickelten Maßnahmen im Rahmen einer ganzheitlichen Quartiersentwicklung umgesetzt werden. „Gelsenkirchen wird von den in Bottrop gesammelten Erfahrungen profitieren und einen vergleichbaren Erfolg erzielen“, ist Drescher sicher.

Zum nachhaltigen Erfolg wird der InnovationCity roll out, wenn viele Akteure aus dem und im Stadtteil an einem Strang ziehen, weiß Andreas Beilein. Der Stadtplaner begleitet gemeinsam mit dem Klimaschutz- und Solarbeauftragten der Stadt, Armin Hardes, sowie Özcan Zopi von der Wirtschaftsförderung den Prozess. „Wir haben weit über 60 Akteure aus dem Stadtteil zum Projekttisch eingeladen. Es werden die Kirchen ebenso vertreten sein wie Unternehmen oder Sportvereine“, setzt Beilein auf eine starke Resonanz. Neben der Entwicklung von strategischen Konzepten,  um CO2-Emissionen zu senken und die Energieeffizienz im Quartier zu erhöhen geht es auch um die ökonomische oder kulturelle Entwicklung im Stadtteil. „Das gelingt nur, wenn sich auch die Menschen aus dem Stadtteil vom Mieter bis zur Privateigentümerin einbringen“, betont Andreas Beilein. Er war lange vor dem bevorstehenden Projekttisch im Stadtteil unterwegs, hat unzählige Gespräche geführt, Kontakte geknüpft und Info-Veranstaltungen durchgeführt. „Das Rotthauser Netzwerk und der Rotthauser Bürgerverein waren selbstverständlich dabei, und auch einen Spielplatzcheck mit Kindern als Expertinnen und Experten haben wir gemacht“, gibt Andreas Beilein einen Einblick in die Arbeit im Vorfeld des InnovationCity roll out.

GFW, STEAG und ELE sind drei starke Partner im Projekt

Mit der GFW Gesellschaft für Wohnungsbau GmbH Rotthausen, Steag Fernwärme und dem Energieversorger Emscher Lippe Energie GmbH (ELE) sind bereits drei starke Partner beim InnovationCity roll out dabei. Über 1.600 Wohnungen hat die ausschließlich in Rotthausen aktive und im Stadtteil tiefverwurzelte GFW in ihrem Bestand. „Es ist uns ein besonderes Anliegen, uns maßgeblich an der nachhaltigen Entwicklung des Stadtteils Rotthausen zu beteiligen. Wie schon in der Vergangenheit führen wir auch weiterhin umfangreiche Modernisierungsvorhaben durch. Komplette Häuser werden sowohl außen wie innen saniert und energetisch zum Beispiel durch Wärmedämmung optimiert“, erläutert GFW-Geschäftsführer Klaus Nadolny.

Wenn es um das Thema Wärme geht, sieht sich die STEAG gut aufgestellt. Udo Wichert, Sprecher der Geschäftsführung der STEAG Fernwärme GmbH, kennt natürlich das Klimaschutzkonzept der Stadt Gelsenkirchen. „Hinsichtlich des ökonomischen und ökologischen Vergleichs der untersuchten Varianten erreicht die Fernwärme das beste Verhältnis zwischen Ökologie und Ökonomie“, zitiert Wichert aus dem Konzept und kündigt an: „Im Projekt InnovationCity roll out Gelsenkirchen-Rotthausen wird STEAG Fernwärme GmbH ihr Versorgungsgebiert nach Rotthausen erweitern und wird dabei auch den Stadtteil Feldmark für die Fernwärme erschließen.“

Bei der ELE setzt man auf komplett CO2-freie Lösungen und ein intelligentes Energiemanagementsystem, wie Geschäftsführer Dr. Bernd-Josef Brunsbach erläutert: „Wir werden in Rotthausen  gerne mit anpacken. Unsere aktuellen Angebote zum Thema Heizungserneuerung passen perfekt zu den Zielen des klimagerechten Stadtumbaus, inklusive verschiedener komplett CO2-freier Lösungen, die keine Zukunftsmusik mehr sind, sondern  durchaus hier und heute eingesetzt werden können.“  Photovoltaik plus Speicher, gesteuert durch ein intelligentes Energiemanagementsystem, oder Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge sind Projekte, die ELE im Blick hat.

Vorreiterrolle beim Stadtumbau

„Mit dem im Zuge des InnovationCity roll out entwickelten Konzepts und unserer Vorreiterrolle beim Stadtumbau im Rücken, bin ich sicher, dass Rotthausen das nächste vom Land geförderte Stadterneuerungsgebiet wird. Das dann erforderliche und in Vorbereitung befindliche Integrierte Handlungskonzept für den Stadtteil Rotthausen wird also das große Gelsenkirchener Erneuerungsprogramm fortschreiben, mit dem wir unsere Stadt Schritt für Schritt voranbringen“ stellt Oberbürgermeister Frank Baranowski fest.

Quelle: Pressemitteilung der Innovation City Management GmbH vom 02. Mai 2017

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