Sehnsucht nach Lichtgeschwindigkeit

Unternehmen aus der Emscher-Lippe-Region fordern auf Symposium zügigen Breitbandausbau

EMSCHER-LIPPE. Schnell, schneller, Breitband: Die Emscher-Lippe-Region wird im Bereich Breitbandausbau ganz vorne mitmischen. „Es gibt in der Region eine Sehnsucht nach Lichtgeschwindigkeit. Glasfaser ist dafür die einzige zukunftsfeste Technologie“, sagt Claus Wissing von der WIR Solutions GmbH, die gemeinsam mit der WiN Emscher-Lippe GmbH am Projekt „Nachhaltige Digitalisierung in der Emscher-Lippe-Region“ arbeitet. Das zweite Standbein dieser regionalen Digitalisierungs-Strategie ist eine intelligente elektronische Vernetzung zwischen Wirtschaft, Bürgern und Verwaltung.

„Es gibt aufgrund der Förderung durch Bund und Land im Moment eine historische Chance, den Breitband-Ausbau mit der innovativen Glasfaser-Technologie umzusetzen. Nie waren  die Förderbedingungen besser“, so Sven Butler vom Breitbandkompetenzzentrum NRW. Sven Butler war einer von mehreren Rednern beim Symposium „Region der intelligenten Vernetzung“ im Wissenschaftspark Gelsenkirchen. Das Symposium stellte zugleich den Startschuss für das Projekt „Nachhaltige Digitalisierung in der Emscher-Lippe-Region“ dar.

Bis August werden über eine detaillierte Analyse „weiße Flecken“ bei der Breitbandversorgung in der Region identifiziert und  Möglichkeiten aufgezeigt, wie diese weißen Flecken zukünftig mit schnellem Breitbandinternet versorgt werden können. Der gezielte Breitbandausbau wird den Wirtschaftsraum nach vorne bringen, so Sven Butlers Einschätzung: „Die Emscher-Lippe-Region hat gute Voraussetzungen, bei der Digitalisierung und Vernetzung durch Breitband-Technologie vorne mitzumischen.“ Es sei wichtig, jetzt die technischen Voraussetzungen für zukünftige Entwicklungen zu sichern.

Online-Erhebung für Unternehmen zum Breitbandbedarf (www.breitband.club)

Die Unternehmen in der Region sind eingeladen, aktiv mitzumachen, betonte Peter Karst, Geschäftsführer der WiN Emscher-Lippe: „Über die online-Erhebung im Portal www.breitband.club können uns Unternehmen ihren konkreten Breitbandbedarf nennen. Dabei sollen Unternehmen an morgen denken und nicht nur daran, welche Bandbreite heute benötigt wird – die Anforderungen steigen.“

Langversprochener weiterer Bürokratie-Abbau könnte Realität werden

Nachhaltige Digitalisierung  bedeutet mehr als nur eine gut ausgebaute Breitband-Infrastruktur: Auch eine durchdachte Vernetzung zwischen Wirtschaft, Bürgern und Verwaltung gehört dazu. „In den Verwaltungen gibt es noch sehr viel Potenzial, um durch intelligente Vernetzung noch effizienter zu werden“, sagte Peter Klinger vom Hagener Institut für kooperative Systeme (IKS), der das zweite Digitalprojekt der WiN zum Thema „eGovernment  to Business“ leitet.

Untersucht wird, wie sich digitale Brücken zwischen Unternehmen und Verwaltung bauen lassen. Unternehmen, Wirtschaftsförderung und kommunale IT trafen sich bereits zum zweitägigen
Auftakt-Workshop. Das Fazit: „Durch elektronische und intuitiv bedienbare Services entstehen für Unternehmen enorme Arbeitserleichterungen“, so Peter Karst. „Damit kann der langversprochene weitere Bürokratie-Abbau endlich zur Realität werden.“

eGovernment: Angebote ausbauen und  Strategie entwickeln

Bis zum Herbst soll nun ausgehend von den Ergebnissen des Workshops eine Reihe von Handlungsvorschlägen erarbeitet werden, wie sich bereits vorhandene E-Government-Angebote ausbauen und noch besser gestalten lassen. Das Ziel: die Attraktivität der Emscher-Lippe-Region als Wirtschaftsstandort zu stärken. Damit würde die Region eine Pionier-Leistung vollbringen: „90 Prozent der Kommunen haben noch keine Digitalstrategie“, sagte Michael Jahn, Senior Manager bei PricewaterhouseCoopers und Co-Autor der Studie „Deutschlands Städte im digitalen Wandel“.

 

Weitere Informationen zum Förderprojekt finden Sie hier.

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