Digitalisierung ist zu 80% Mensch

GELSENKIRCHEN. Unter dem Motto „Mensch, Medien, Multitasking – gesund am digitalen Arbeitsplatz“ begrüßte das PROSOZ Institut für Sozialforschung (PIfS) am 16.11.2017 zahlreiche kommunale Akteure, Führungskräfte, Personalräte und Interessierte beim 1. Barcamp in der Schalker Veltins-Arena in Gelsenkirchen. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch die WiN Emscher-Lippe GmbH und DA+ by PROSOZ, dem Geschäftsfeld für Digitale Architektur für Kommunen der PROSOZ Herten GmbH.

In den ehrwürdigen Hallen des Bundesligisten FC Schalke 04 tauschten Kunden und Experten Erfahrungen zur Gesundheit am digitalen Arbeitsplatz aus. Ebenfalls diskutierten die Teilnehmer angeregt über die Vor- und Nachteile der wachsenden Digitalisierung am Arbeitsplatz und stellten ihre Fragen an die anwesenden Experten.

Der Programm-Anstoß erfolgte im Rahmen von zwei Keynotes am Vormittag. Dr. Catharina Stahn (Institut für angewandte Arbeitswissenschaft) machte den Anfang und ging in ihrem Vortrag „Arbeiten 4.0 – Gesund und leistungsfähig bleiben“ besonders auf die psychische und physische Belastung am Arbeitsplatz ein. Ein Hauptanliegen war dabei die gesetzlich verankerte Gefährdungsbeurteilung als zentrales präventives Instrument im Arbeits- und Gesundheitsschutz. Der Aufbau einer betrieblichen Gesundheitsförderung mit den Stufen „Stressbewältigung“ > „Bewegung“ > „Ernährung“ stieß bei den Teilnehmern auf großes Interesse.

Mit dem zweiten Vortrag von Prof. Dr. Sabrina Eimler (Institut für Informatik, Hochschule Ruhr West) ging es dann in die Vortragsverlängerung. „Positive Computing – ein neues Paradigma in der Mensch-Technik-Interaktion“ war das zunächst abstrakt klingende Thema. Jedoch wurde dank vieler praxisnaher Beispiele recht schnell deutlich, dass die Schnittstelle zwischen Mensch und Technik der entscheidende Faktor für eine gelingende Digitalisierung und gesunde Mitarbeiter ist. Die Technik muss zum Wohlbefinden des Menschen beitragen und bereits im frühen Stadium der Forschung & Entwicklung von Produkten mitgedacht werden.

Nach einem gemeinsamen Lunch im berühmten „Blauen Salon“ ging es am Nachmittag mit dem eigentlichen Barcampen los. Die Teilnehmer konnten sich mit ihren Ideen einbringen und gestalteten so die Sessions fernab von vorgegebenen Vortragsmustern. Zu unterschiedlichsten Themen wurde lebhaft diskutiert, praktische Beispiele aus dem eigenen Arbeitskontext vorgestellt und viel Raum für Austausch und Vernetzung gegeben.

In drei Slots à 30 Minuten konnten die Teilnehmer zwischen je zwei bis drei Themen ihrer Barcamp-Kolleginnen und Kollegen wählen, die sie besonders spannend fanden und an denen sie mitwirken wollten. In einem abschließenden Blitzlicht wurden die wichtigsten Erkenntnisse der Sessions allen Teilnehmern vorgestellt. Dabei wurde schnell klar: Hier möchte man nicht aufhören, sondern auch zukünftig weiter im Austausch bleiben.

Nach dem Barcamp heißt vor dem Barcamp – aufgrund der durchweg positiven Resonanz der Teilnehmer wird auch zukünftig auf das Format gesetzt und alle Interessierten sind herzlich dazu eingeladen, aktiv daran mitzuwirken.