Brücken bauen – Industrie 4.0 und uWM-Beratung in KMU
Erfahrungsaustausch der Prozessberater/innen im Bundesprogramm unternehmensWert:Mensch am 22. März 2018
BOTTROP: Unter dem Thema „Brücken bauen – Industrie 4.0 und uWM-Beratung in KMU“ nahmen fast 65 autorisierte Beraterinnen und Berater aus dem Bundesprogramm unternehmensWert:Mensch (uWM) am Erfahrungsaustausch in Bottrop teil. In Kooperation mit dem FabLab (Fabrikationslabor) der Hochschule Ruhr West haben sich die Beraterinnen und Berater in Theorie und Praxis über neuste technologische Entwicklungen informiert, die für kleine und mittlere Unternehmen in Zukunft relevant sind oder sein können. Veranstaltet wurde der Erfahrungsaustausch gemeinsam von den Regionalagenturen Emscher-Lippe, MEO, NiederRhein und der Niederrheinischen IHK.
Zu Beginn der Veranstaltung informierten Frau Dr. Gabriele Feulner vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die Regionalagenturen zum Stand der Umsetzung im Beratungsprogramm unternehmensWert:Mensch und dem neuen Programmzweig unternehmensWert:Mensch plus.
Industrie 4.0 in KMU zum Anfassen
Spannend und anschaulich präsentierte Prof. Dr. Michael Schäfer von der Hochschule Ruhr West anschließend einen Ausschnitt an technologischen Entwicklungen, die früher oder später auf kleine und mittlere Betriebe zukommen werden. Anhand praktischer Beispiele wurde klar, dass diese Entwicklungen schnell die Arbeitsweisen in den Betrieben verändern können. Ob die Entwicklungen disruptiv oder eher evolutionär verlaufen, darüber wurde im Anschluss an den Vortrag unter Moderation von Dr. Friedhelm Keuken von der G.I.B. diskutiert.
Wer hätte beispielsweise gedacht, dass die Fa. Kodak, die sich schon früh mit der digitalen Fotografie beschäftigt hat, sich in 2013 vom Bereich der analogen Fotografie verabschiedet hat, weil sie die Dimensionen der Digitalisierung nicht ernst nahm. Dennoch kann laut Prof. Dr. Schäfer diese Frage nicht pauschal beantwortet werden, da Entwicklungen von verschiedenen Faktoren abhängen, die nicht immer vorab eingeschätzt werden können. Wichtig sei jedoch, dass die Unternehmen wachsam sind und flexibel reagieren können. Zu den Handlungsfeldern von uWM sahen die Diskutanten vielfältige Verbindungen. Eine Grundvoraussetzung für die Einführung neuer Technologien sei es, die Beschäftigten auf diesem Weg mitzunehmen. Ob die Gestaltung von Arbeitsprozessen, Unternehmenskultur oder Weiterbildung der Mitarbeiter – die Liste der Gestaltungs- und Handlungsfelder für eine uWM-Beratung ist lang.
Am Nachmittag ging es ins FabLab zum wirklichen Anfassen. In drei Gruppen stellte das Hochschulteam die FabLab-Bereiche „Digitale Fabrikation und Design Thinking“, „Augmented Reality und Virtual Reality“ sowie „Drohnen und Co im industriellen Einsatz“ vor. Ganz praktisch konnten die Teilnehmer Drohnen, Virtual Reality-Brillen, 3-D-Drucker, Roboter etc. anschauen, anfassen, ausprobieren und sich über Einsatzmöglichkeiten in Betrieben informieren.
Zurück im Hörsaal erhielt das Team der Hochschule Ruhr West erst einmal einen großen Applaus als Bestätigung für das eindrucksvolle und interessante Programm. In der Abschlussdiskussion stellte Prof. Schäfer nochmals die Möglichkeiten der anwendungsbezogenen Zusammenarbeit mit dem FabLab vor.
Regionalagenturen als Mittler zu KMU und ihren Beschäftigten
Die Regionalagenturen Emscher-Lippe, MEO und Niederrhein sowie die IHK werden das Thema weiter im Blick behalten und freuen sich über das große Interesse daran und an der Veranstaltung. Die Beratung zu arbeitspolitischen Themen in die Betriebe zu tragen, sie damit wettbewerbsfähig zu machen und den Beschäftigten die Angst vor technischer Innovation zu nehmen, indem sie auf dem Weg dahin mitgenommen werden, ist Ziel der regionalen Akteure.
Zum Ende der Veranstaltung gab es noch einen kleinen Showeffekt – Robert Reichert vom Hochschulteam ließ im Innenhof der Hochschule die Drohne fliegen um ein Foto zu machen.
Präsentation Umsetzungsstand uWM und uWM plus, BMAS
Präsentation Umsetzungsstand uWM, Regionen
uWM-Workshop “Offener Austausch”
Präsentation “Industrie 4.0 in KMU zum Anfassen”, HRW
Ansprechpartnerin: Marita Frank