Besonders Industrie braucht „grünen“ Wasserstoff!
Landtagsdelegation informiert sich über h2-netzwerk-ruhr
In Begleitung der Landtagsvizepräsidentin Carina Gödecke haben die Landtagsabgeordneten Michael Hübner und Carsten Löcker das h2-netzwerk-ruhr besucht. Der Leiter der Arbeitsagentur Recklinghausen, Frank Benölken, nahm an dem Treffen teil, um sich über die Arbeitsplatzpotenziale dieser Technologie zu informieren und Unterstützungsmöglichkeiten der Arbeitsagentur auszuleuchten.
„Normalerweise besuchen die Mitglieder des Landtagspräsidiums regelmäßig die Schulen im Land, aber das ist wegen Corona zurzeit nicht möglich,“ erklärte Carina Gödecke, die eigentlich an diesem Morgen in Gladbeck gewesen wäre. Pandemiebedingt hatte sie daher eine Lücke im Terminkalender. „Die habe ich genutzt, um sie nach Herten zu holen,“ sagte schmunzelnd Michael Hübner, der damit an seinen Besuch vom 21. Februar 2020 anknüpfte. „Die Aktivitäten des Netzwerks haben mich überzeugt und ich will das Thema breiter streuen,“ so Hübner.
Die Parlamentarier ließen sich zunächst von Volker Lindner, dem Vorsitzenden des h2-netzwerks-ruhr e.V. die Arbeit des Netzwerks erläutern. Lindner konnte berichten, dass die Zahl der Netzwerkmitglieder innerhalb eines Jahres um über 30 % auf jetzt 47 Mitglieder gestiegen ist. Sie setzen sich zusammen aus Kommunen, Wirtschaftsförderungsgesellschaften, Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Auch zwei persönliche Mitgliedschaften kann der Verein vorweisen. „Der starke Anstieg der Mitgliederzahlen zeigt das enorme Interesse am Thema ‚Wasserstoff‘ und dem wirtschaftlichen Potenzial, das damit verbunden ist,“ ist Volker Lindner überzeugt.
Neben der Netzwerkarbeit engagiert sich der Verein auch in der Bildungsarbeit und vor allem in der Lobbyarbeit für den Wasserstoff. Und da gibt es nach Lindners Worten noch viel zu tun.
In der Diskussion mit Carina Gödecke wurde deutlich, dass es weniger um den Einsatz von Brennstoffzellen bei PKWs geht, sondern vorrangig um die industrielle Anwendung in der Stahlindustrie, in Raffinerien und in Produktionsverfahren, die heute noch Erdgas zur Erzeugung von Prozesswärme nutzen. Um den Einsatz von Wasserstoff in diesen Bereichen möglich zu machen, müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein, erklärte Volker Lindner: „Wir brauchen große Mengen erneuerbarer Energien, um mithilfe von Elektrolyseuren Wasserstoff herzustellen. Dafür ist der Ausbau der Windkraft unumgänglich. Und für die wirtschaftlich sinnvolle Erzeugung von Wasserstoff müssen die regulatorischen Rahmenbedingungen geändert werden. Hier ist die Bundespolitik gefragt.“ Lindner stellte das Papier „Klimaschutz mit Wasserstoff und erneuerbaren Energien“ vor, in dem das Netzwerk die Forderungen an die nationale Politik zusammengetragen hat. Die Landtagsvizepräsidentin erklärte ihre Bereitschaft, die Anregungen in die parlamentarische Arbeit einzubringen, und gemeinsam mit Michael Hübner ihre Netzwerke auf der Ebene der Bundespolitik zu nutzen. Und Michael Hübner erklärte: „Wir lassen bei diesem Thema nicht locker.“