Azubi- & Fachkräftegewinnung in Zeiten der Digitalisierung

Über 50 Teilnehmer diskutieren Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel

 „Azubi- & Fachkräftegewinnung in Zeiten der Digitalisierung“ lautete der Titel der Exkursion ins Berufskolleg OstVest in Datteln. Und der Name der Veranstaltung war Programm: Gleich drei Unternehmen stellten Ihre Erfahrungen und Methoden zum Thema „Azubi-Recruiting und Fachkräftemangel“ vor.

Ausbilden als Teillösung zur aktiven Bewältigung des Fachkräftemangels, Möglichkeiten der Intensivierung des Azubi-Recruiting sowie Social Media als Plattform für die Azubi-Gewinnung: Im neuen Format „Fishbowl-Diskussion“ tauschten sich am 19. Februar 2020 über 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Forum des Berufskolleg OstVest zum Thema „Azubi- & Fachkräftegewinnung in Zeiten der Digitalisierung“ aus.

Drei Unternehmen aus der Emscher-Lippe-Region stellten ihre Ansätze zur digitalen Mitarbeitergewinnung vor: Nina Grebe, Azubi-Recruiterin bei innogy SE zeigte beispielsweise auf, wie man mit Instagram, WhatsApp und Co. Auszubildende anwerben kann.
Die Prosoz GmbH aus Herten wurde vertreten durch die Ausbildungsleiterin Katja Gaul sowie durch den Ausbilder Mark Neuper. Hier wurde eine ganz neue Art der Bewerbungsmöglichkeit entwickelt:  Die Prosoz GmbH hat schriftliche Bewerbungen komplett abgeschafft und lässt Bewerbungen per Postkarten zu. Anschließend wird in ihren Open Space und in die Prosoz-Garage eingeladen, damit Unternehmen und Bewerber in ungezwungener Atmosphäre miteinander in Kontakt kommen und sich so kennenlernen können.
Oliver Vakilzadeh, Geschäftsführer der RTS Electronic GmbH, präsentierte eine Internetseite, die eigens für Auszubildende kreiert wurde.

Trotz verschiedener Herangehensweisen war allerdings eins schnell klar: Dass Bewerberinnen und Bewerben die Faktoren Menschlichkeit sowie Kreativität mitbringen, wird als weit wichtiger empfunden als hervorragende Noten und ein stringenter Lebenslauf. Studienabbrecher werden ebenfalls sehr gerne eingestellt.
Doch noch mehr haben alle drei Unternehmen gemeinsam: Bereits in der Ausbildung werden die Azubis mit New-Work-Ansätzen in Kontakt gebracht. Scrum-Master-Lehrgänge und andere agile Arbeitsmethoden werden genauso angeboten wie die Arbeit mit neusten Technologien. Die Zeit im Unternehmen soll familiär ablaufen und eine Abwechslung zur Berufsschule darstellen. Daher wird den Azubis auch hier viel geboten: Bei Innogy kann jeder Interessierte Teil eines E-Sports-Teams werden, Prosoz veranstaltet hingegen viele Events und RTS nimmt seine Azubis auch mal mit auf Reisen zu Geschäftspartnern, beispielswiese nach China.

Neben den Unternehmen nahmen auch die Auszubildenden Gerrit Wolf und Robin Kaufmann, beide aus der Prosoz GmbH, an der Runde teil. Auf die Fragen, was man ihnen bieten müsse, um sie für eine Ausbildung im Unternehmen begeistern zu können und wie man sie am besten erreichen würde, lautete die Antwort: „Vor allem ist es wichtig, fair bezahlt zu werden. Das ist ein klares Zeichen von Wertschätzung, gerade in Zeiten, in denen man sich relativ transparent über die Vergütungen in anderen Betrieben informieren kann und man außerdem in den nächsten Jahren das neue Rückgrat der Firma sein soll.“ Die Ansprache müsse laut der Azubis „definitiv über die digitalen Medien verlaufen. Selbst, wenn die Eltern noch Stellenanzeigen in Zeitungen lesen und den Auszubildenden in spe vorlegen, muss man im ersten Schritt schauen, ob und wo man im Netz etwas über das Unternehmen erfahren kann.“ Sei das Unternehmen auf keinem Netzwerk vertreten, so würde vorausgesetzt, dass das Unternehmen in allen anderen Bereichen eher rückständig und unmodern aufgestellt ist. Dort möchte niemand eine Ausbildung anfangen. Die Ansprache sollte auch digital erfolgen.

Wer Interesse am weiterführenden Veranstaltungsprogramm von SMART NETWORKS hat, findet hier Informationen über die kommenden Veranstaltungen: www.emscher-lippe.de/projekte/smartnetworks/

Positive-Computing-Exkursion begeisterte die Teilnehmer. SMART NETWORKS Veranstaltung bei der HRW Bottrop war ausgebucht

Herten, 07. Februar 2020 – Positive Computing, also die Kunst, Digitalisierungs- und Veränderungsprozesse so zu gestalten, dass sie von den Beteiligten als Bereicherung empfunden werden, ist ein wichtiger Teil des digitalen Wandels. Das Bewusstsein dafür wird immer größer, wie sich bei der gestrigen Exkursion zum Institut Positive Computing der Hochschule Ruhr West in Bottrop zeigte: Mehr als 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen das Angebot des Projekts SMART NETWORKS wahr und fanden sich in den Räumlichkeiten der HRW ein.

Die Begrüßung erfolgte durch Prof. Dr. Stefan Geisler (Institutsleiter Positive Computing), der in seinem Impulsvortrag erläuterte was man unter Positiv Computing versteht. Auf der anschließenden interaktiven Lab-Tour konnten sich die Gäste einen Eindruck davon verschaffen, wie das heute und in Zukunft in der Praxis aussehen kann. Vom Wohlbefinden in autonomen Fahrzeugen über digitales Onboarding bis hin zum Smart Home wurde eine abwechslungsreiche Themenmischung geboten.

Die Exkursion wurde organisiert vom Projekt SMART NETWORKS. Weitere Veranstaltungen zu unterschiedlichen Digitalisierungsthemen folgen im Lauf des Jahres. Eine aktuelle Übersicht finden Interessenten hier:

https://www.emscher-lippe.de/projekte/smartnetworks/