Ausgabe 01/2016 des UMBAU21-Magazins

Titelthema: Fokus auf eine Region im Aufbruch

HERTEN. Die WiN Emscher-Lippe GmbH hat heute die 1. Ausgabe des neuen UMBAU21-Magazins veröffentlicht, das als erstes Format die vielfältige und heterogene Emscher-Lippe-Region insgesamt mit allen Bemühungen und Erfolgen der Strukturentwicklung abbildet. 

Beim Strukturwandel ziehen alle an einem Strang: Unternehmerinnen und Unternehmer, Gewerkschaften, Verbände und Organisationen, unsere Kommunen und die Gremien unserer Gesellschaft WiN Emscher-Lippe GmbH. Mit Unterstützung der Landesregierung Nordrhein-Westfalen konnte die WiN Emscher-Lippe GmbH im März 2015 unter Federführung von Wirtschaftsminister Garrelt Duin den Prozess „UMBAU 21“ starten. Als Fast Follower der Strukturentwicklung strebt die Emscher-Lippe-Region als Teil des Ruhrgebiets im Wettbewerb der Regionen vom Montanstandort zum Raum mit wirtschaftlicher Dynamik und hoher Lebensqualität. Zum blauen Himmel über unserer wunderbaren Landschaft sollen wieder Wachstum, Beschäftigung und Ausbildung und damit schwarze Zahlen in die Verwaltungen und Unternehmen der Region kommen.

Was genau “UMBAU 21” bedeutet, welche Chancen und Perspektiven er für die Region bietet –  lesen Sie es nach in der 1. Ausgabe des UMBAU21-Magazins. Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre! Gerne schicken wir Ihnen ein Exemplar auf Anfrage.

Die „Allee des Wandels“ steht im Finale des EU-Wettbewerbs RegioStars 2016

Vertreter des RVR und der Stadt Herten fahren am 11. Oktober zur Preisverleihung nach Brüssel

HERTEN. Der Regionalverband Ruhr (RVR) und die Stadt Herten bereiten sich auf das Finale des EU-Wettbewerbs RegioStars2016 vor. Ihr Projekt „Allee des Wandels“ gehört zu den 23 Finalisten der Ausschreibung aus 14 Mitgliedstaaten, deren Sieger am 11. Oktober in Brüssel gekürt werden. Die „Allee des Wandels“ ist in der Kategorie „CityStar – Innovative Lösungen für nachhaltige Stadtentwicklung“ nominiert.

Als Vorbereitung für die Preisverleihung in Brüssel war jetzt ein Fotograf im Auftrag der Europäischen Kommission vor Ort. Volker Lindner, Erster Beigeordneter der Stadt Herten und Ulrich Carow, Bereichsleiter beim RVR, zeigten ihm zusammen mit Kollegen aus den Bereichen Emscher Landschaftspark, Tourismus (Besucherzentrum Hoheward), Umwelt- und Freiraumplanung sowie Klimaschutz einige Besonderheiten der „Allee des Wandels“ zwischen Ewald, Landschaftspark Hoheward und Schlägel & Eisen.

Der Fuß- und Radweg im Emscher Landschaftspark bei Herten ist als eines von drei deutschen Projekten für die europäische Auszeichnung nominiert. Mit dem Preis werden die innovativsten Projekte der EU-Regionalförderung ausgezeichnet. Europaweit wurden 23 Projekte für die Endrunde ausgewählt.

Volker Lindner freut sich über die Anerkennung dieser Entwicklungsachse entlang ehemaliger Bergwerksstandorte, die „neue Horizonte für die Region und ihre Bewohner“ eröffnet und hofft auf eine baldige Weiterführung über die ehemalige Zeche Westerholt bis zur Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen-Buer.
RVR-Bereichsleiter Ulrich Carow sieht in dieser mit EU- und Landesmitteln geförderten Perle des regionalen Radwegenetzes ein gelungenes Beispiel der Zusammenarbeit zwischen den Akteuren der Region: „Der RVR, die Städte Herten und Gelsenkirchen, die RAG Montan Immobilien sowie zivilgesellschaftliche Akteure wie die Schülerinnen und Schüler der Martin-Luther Schule, die Hertener Bürgerstiftung und das Klimabündnis Gelsenkirchen-Herten e.V. arbeiten hier Hand in Hand.“

Der RVR und die Stadt Herten hatten die „Allee des Wandels“ gemeinsam als ein besonders vielseitiges Beispiel der grünen Infrastruktur in der Metropole Ruhr bei der EU angemeldet. Die ehemalige Zechenbahntrasse wurde in den vergangenen Jahren auf einer Länge von zehn Kilometern zu einem attraktiven Rad- und Wanderweg ausgebaut, der den Wandel der Region illustriert. Die Trasse führt von der ehemaligen Zeche Ewald in Herten durch den Emscher Landschaftspark – von der Zeche über den Landschaftspark Hoheward zur ehemaligen Zeche Schlägel & Eisen bis zum Hof Wessels in Herten. Entlang der Route erfahren die Radlerinnen und Radler einiges über neue Energien, Klimaschutz und Stadtentwicklung. Die Stadt Herten hat Stelen aufgestellt, die über Vergangenes und Neues informieren. Eine App liefert zusätzliche Infos.

Die EU-Nominierung der „Allee des Wandels“ verstehen Stadt und Regionalverband als Ansporn für die geplante Fortsetzung des gemeinsamen Projekts. Der zweite Abschnitt wird ebenfalls rund 10 Kilometer lang werden und über die ehemalige Zeche Westerholt bis zur Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen führen.

Pressemitteilung der Stadt Herten vom 22.07.2016

Rebeq koordiniert Landesprogramm

Umsetzung des Landesprogramms “Kooperative Ausbildung an Kohlestandorten” ist gestartet

MARL. “Der Ausbildungsförderansatz des Landes NRW „Kooperative Ausbildung an Kohlestandorten“ fördert Standorte, die aktuell den Strukturwandel, das heißt Zechenschließungen und somit den Wegfall von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen bewältigen müssen“, kommentiert der heimische Bundestagsabgeordnete Michael Groß das Gespräch mit rebeq-Geschäftsführer Klaus Uhländer, dem Geschäftsführer der WiN-Emscher-Lippe GmbH, Peter Karst, dem Leiter der hiesigen Arbeitsagentur, Dr. Dietmar Thönnes und Alexandra Bretschneider von der Regionalagentur, „Förderprojekte von Land und Bund, ob im Arbeitsmarkt, in der Stadtentwicklung oder auch in der Kultur müssen zielgerichtet eingesetzt werden, um die vom Grundgesetz vorgesehenen gleichwertigen Lebensbedingungen zu erreichen.“

Die Umsetzung des Landesprogramms, das durch das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales sowie vom Europäischen Sozialfonds gefördert wird, erfolgt seit Frühjahr 2016 an drei neuen Standorten durch einem Trägerverbund. Die kooperative Ausbildung wird in den drei Städten durchgeführt, in denen der Steinkohlebergbaus Ende 2015 ausgelaufen ist (Marl) bzw. in 2018 auslaufen wird (Bottrop und Ibbenbüren). Die rebeq verantwortet die Koordination des Gesamtprojektes und die Programmduchführung in Marl. Am Standort Bottrop wird das Programm durch die Gelsenkirchener Arbeitsförderungsgesellschaft GAFÖG umgesetzt.

Die verantwortlichen Mitarbeiterinnen der rebeq in Marl, Deidre Bitter und Yvonne Borowiak, erläuterten den Anwesenden die Programmumsetzung. Die AusbildungsplatzbewerberInnen werden von der Berufsberatung der Agentur für Arbeit vorgeschlagen. Die rebeq nimmt Kontakt zu den Jugendlichen auf und prüft im ersten Schritt deren Eignung, die berufliche Orientierung und die Motivation. Die Auszubildenden werden im gesamten Bewerbungsprozess sozialpädagogisch unterstützt. Eine wichtige Aufgabe der MitarbeiterInnen ist die Akquise von Kooperationsbetrieben. Durch Praktika haben die Betriebe und die Auszubildenden die Möglichkeit sich kennenzulernen, denn die Chemie muss stimmen. Während der Ausbildungszeit erhalten die Auszubildenden Stützunterricht, damit das Lernen in der Berufsschule einfacher fällt. Die rebeq ist Brückenbauer zwischen der/m Auszubildenden, der/m AusbilderIn und der Schule. Auf diesem Weg sollen Ausbildungsabbrüche vermieden werden.

Der heimische Bundestagsabgeordnete Michael Groß hat bereits im Vorfeld das Projekt in Marl sehr unterstützt: „In Gesprächen mit Verantwortlichen der Landesebene war für mich immer wichtig, dass der Standort Marl nach Schließung der Zeche AV mit einer Maßnahme berücksichtigt wird. Durch viele Erfahrungen ist die hohe Bedeutung einer wohnortnahen Versorgung belegt. Ich möchte diese Gelegenheit auch nutzen, um bei den Firmen in Marl und Umgebung für dieses Programm zu werben. Leider sind zu viele Jugendliche ohne Ausbildungsplatz oder in schulischen Warteschleifen. Das müssen wir ändern und bessere Voraussetzungen und damit Angebote schaffen. Ich wünsche mir von den Jugendlichen jedoch auch die Bereitschaft, vorhandene Ausbildungsplätze anzunehmen, auch wenn damit nicht immer der erste Berufswunsch in Erfüllung geht.“

In Marl entsteht Logistik-Park mit 1.000 Arbeitsplätzen

METRO GROUP zieht auf Westererweiterungs-Flächen des Chemieparks

MARL. Am Chemiepark entsteht der größte Logistik-Standort der METRO GROUP und zugleich der größte Handelslogistik-Park in Deutschland mit einer Gesamtfläche von über 220.000 Quadratmetern und zirka 1.000 Arbeitsplätzen. “Der Standort Marl ist ein Glücksfall für das neue Logistiknetzwerk der METRO GROUP in Deutschland”, sagte Finanzvorstand Mark Frese, der im Konzern auch für die Logistik verantwortlich ist, heute bei einem Pressegespräch in Marl.

Der Logistik-Park der METRO GROUP wird dann in zwei eigenständigen Gebäuden die neuen nationalen Zentrallager für die Real-SB-Warenhäuser und die deutschen Großmärkte von METRO Cash & Carry vereinen. Von Marl aus soll die Ware für die Märkte in der Region West ausgeliefert werden, Teile des Sortiments auch bundesweit. “Wir haben in Marl einen Standort gefunden, der alle unsere Anforderungen erfüllt. Darüber hinaus bietet die Nachbarschaft zum Standort von Evonik Industries und anderen Unternehmen enorme Vorteile”, erkläret Frese und nannte insbesondere die gute Verkehrsanbindung. Im Rahmen des Projekts planen Evonik und Metro die Nutzung gemeinsamer Infrastruktur, der zentralen Kälteversorgung für die Lager, den weiteren Ausbau der Verkehrsführung sowie die gemeinsame Nutzung der Werkfeuerwehr und des Werkschutzes.

Wir wollen den Chemiepark Marl stärken und Arbeitsplätze in die Region bringen.

Weiter führt Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor von Evonik, aus: “Wir freuen uns, dass wir für die freien Flächen der Westerweiterung eine so gute Lösung gefunden und mit der METRO GROUP einen starker Partner gewonnen haben.” Zugleich plane Evonik weitere Investoren zu gewinnen, da auch nach der Ansiedlung der Metro in Marl ausreichend Flächen innerhalb des Chemieparks für die Entwicklung des Standorts zur Verfügung stünden. “Das Projekt ist ein klares Statement für den Standort Nordrhein-Westfalen und ein deutliches Signal dafür, dass es im nördlichen Ruhrgebiet vorangeht “, sagte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin. „Es zeigt auch, dass Erfolg vor allem dort möglich ist, wo die Verantwortlichen in der Region vertrauensvoll zusammenarbeiten, um gemeinsame Ziele zu erreichen”. Für Landrat Cay Süberkrüb ist die Investition „ein positives Signal für die Region“.

“Ich bin sehr froh, dass es Evonik und der Stadt Marl gemeinsam gelungen ist, mit der METRO GROUP eines der wichtigsten internationalen Handelsunternehmen vom Standort Marl zu überzeugen”, erklärte Bürgermeister Werner Arndt und dankt allen beteiligten Fachbehörden für ihre Unterstützung. “Die vom Rat der Stadt Marl auf den Weg gebrachte Westerweiterung trägt nun Früchte”, sagte Werner Arndt mit Blick auf die Arbeitsplätze, die neu entstehen werden.

Wir waren immer davon überzeugt, dass die Flächen der Westerweiterung ein attraktives Areal für moderne Unternehmensansiedlungen sind.

In den zwei neu geschaffenen Logistikstützpunkten für METRO Cash & Carry und Real sollen schrittweise ab Herbst 2017 etwa 1.000 Mitarbeiter beschäftigt werden. Allen Mitarbeitern aus den bestehenden Logistikstandorten in Essen, Kamen, Unna sowie Frechen werden dort Arbeitsplätze angeboten. Die Metro-Verantwortlichen gehen allerdings davon aus, dass „der überwiegende Teil der Arbeitsplätze in Marl“ mit neuen Mitarbeitern besetzt wird. Die Stadt Marl, der Kreis Recklinghausen und die Bezirksregierung Münster hatten die Pläne von Metro und Evonik für eine Ansiedlung in Marl von Beginn an sehr engagiert und konstruktiv unterstützt. Die METRO GROUP zählt zu den bedeutendsten internationalen Handelsunternehmen. Das Unternehmen ist in 29 Ländern an über 2.000 Standorten tätig und beschäftigt mehr als 220.000 Mitarbeiter. Zum Konzern gehören die international führende Großhandelskette METRO/MAKRO Cash & Carry,  die Elektrofachmärkte Media Markt und Saturn – sie sind Marktführer in Europa – und Real SB-Warenhäuser.