Neue Wege für Transportprofis

Themenabend “Fachkräftesicherung konkret” mit über 30 Teilnehmern

HERTEN. Gemeinsam mit den Arbeitsagenturen Gelsenkirchen und Recklinghausen veranstaltete Umbau 21 am 28.06.2016 einen Themenabend “Transportprofis gesucht?! | Fachkräftesicherung konkret.” Über 30 Unternehmen und Arbeitsmarktakteure folgten der Einladung und informierten sich über mögliche Wege und Ansatzpunkte um jetzt und in Zukunft qualifizierte Kraftfahrer und Kraftfahrerinnen zu gewinnen und zu halten. Peter Karst, Geschäftsführer der WiN Emscher-Lippe GmbH, führte durch den Abend.

Für Fahrer, Kraftfahrer und Berufskraftfahrer sind die Beschäftigungsmöglichkeiten und die Aussichten auf Qualifizierung in der Region besonders groß. Das steht nach der Veranstaltung fest. Die Unterstützungsangebote für Arbeitnehmer und für Unternehmer, die Mitarbeiter suchen und qualifizieren wollen, sind groß. „Trotz aller technischen Entwicklungen sind die Fahrerberufe zukunftssicher und versprechen sichere Einkommen. Gerade die Emscher-Lippe-Region ist für Arbeitnehmer und Unternehmer in diesem Bereich hochattraktiv“, so Peter Karst. „Schade nur, dass diese Potentiale gerade bei Arbeitssuchenden oft nicht erkannt werden.“

Ziel der Veranstaltung war, im Dialog mit den Unternehmen und Arbeitsmarktakteuren Ideen für eine bessere und gezieltere Ansprache von potentiellen Mitarbeitern zu entwickeln. Begleitend zur Veranstaltung wurde mittels eines interaktiven Abstimmungssystems eine Befragung zur Situation des Kraftfahrerbedarfes mit sofortiger Auswertung durchgeführt.

Dirk Wagenknecht, Personalleiter der Abfallentsorgungsgesellschaft Ruhr (AGR) begrüßte die Teilnehmenden im neuen Besucherzentrum in Herten. Rainer Janssen erörterte die praktischen Erfahrungen und Lösungsansätze der AGR am Beispiel des Berufskraftfahrerbedarfes. Immer mehr ältere Beschäftigte und weniger junge Bewerberinnen und Bewerber für den Beruf des/der Berufskraftfahrer_in erfordern eine Auseinandersetzung mit dem Thema, damit auch in fünf Jahren noch qualifizierte Fachkräfte im Betrieb arbeiten.

Ein breites Beratungs- und Unterstützungsangebot für Unternehmen der Logistik- und Speditionsbranche hält auch die SVG Nordrhein im Rahmen ihres Personalpaktes vor. Die Organisation von Jobmessen und Informationsveranstaltungen zur Gewinnung von Nachwuchs gehört ebenso dazu wie die Imageförderung der Branche oder die Beratung über die Ausbildung zum Berufskraftfahrer. Achim Lenders von der SVG empfiehlt den Unternehmen auch über betriebliche Umschulungen oder Teilqualifizierungen für junge Menschen über 25 Jahren nachzudenken.

Das Bundesprojekt LogiMatch aus dem Raum Dortmund-Unna-Hamm stellt Dr. Ingo-Maria Langen vom BVWL NRW e.V. vor. Dort sollen Unternehmen, die junge Menschen mit Förderbedarf, Migrationshintergrund oder junge Frauen ausbilden, Beratung, Begleitung und Hilfsmittel für einen erfolgreichen Ausbildungsverlauf erhalten.

In der nachfolgenden Gesprächsrunde erläuterten die Arbeitsagenturen Gelsenkirchen und Recklinghausen sowie das Jobcenter Kreis Recklinghausen Ihre vielfältigen Förderangebote und Unterstützungsleistungen und boten den Unternehmen Ihre Zusammenarbeit an. Für die externe Beratung einzelner Unternehmen oder für gemeinsame Aktivitäten der Fachkräftesicherung stellte die Regionalagentur Emscher-Lippe Fördermittel des Landes NRW und des Bundes vor.

Peter Karst, Geschäftsführer der WiN Emscher-Lippe GmbH freute sich über die angeregte Diskussion im Anschluss. Mit einer nachfolgenden Befragung der Unternehmen soll entschieden werden, wie das Thema in Zukunft in der Emscher-Lippe-Region von Umbau 21 weiter gestaltet werden soll. Eines steht fest: Handlungsbedarf besteht jetzt.

 

Weitere Informationen zur Regionalagentur Emscher-Lippe finden Sie hier.

WiN informiert Gewerkschaft über Projekte zum Strukturwandel

IGBCE-Seminar “Industriekultur hautnah erleben“

ESSEN. Auf einem Seminar des Landesbezirks Westfalen der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie in Essen informierte Georg Fischer die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über aktuelle Projekte zum Strukturwandel in der Emscher-Lippe-Region.

Unter dem Wochenmotto „Industriekultur hautnah erleben“ unternahmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars im Rahmen der Arbeitnehmerweiterbildung nicht nur eine Grubenfahrt auf der Zeche Prosper-Haniel, sondern sie ließen sich auch über den Strukturwandel im nördlichen Ruhrgebiet informieren. Da passte es gut, dass die Mehrheit der Seminarteilnehmer aus dem Chemiepark in Marl kam und sich von Georg Fischer, der selbst Anfang der 90er Jahre eine Ausbildung im Chemiepark absolvierte, über die aktuellen Projekte der WiN informieren ließen.

Besonders interessierten sich die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für die aktuellen Projekte zum Breitbandausbau in der Emscher-Lippe-Region und zum Ausrollen der InnovationCity Bottrop auf 20 weitere Quartiere im Ruhrgebiet. Auch die zukünftige  Flächennutzung des Geländes der ehemaligen Zeche Auguste-Victoria war ein wichtiges Thema einer lebhaften Diskussion.

Ohne Logistik ist alles nichts!

ChemSite stellt Studie zur Chemielogistik im Ruhrgebiet vor

MARL. Über 60 Millionen Tonnen chemischer Güter werden jedes Jahr in das Ruhrgebiet hinein- oder herausgeliefert. Logistik ist ein wesentlicher Faktor für die Wirtschaftsleistung von 24.000 Menschen, die in der Chemie- und Mineralölindustrie der Region beschäftigt sind. Die ChemSite-Initiative hat deshalb eine Studie zur Chemielogistik im Ruhrgebiet in Auftrag gegeben, die am heutigen  Dienstag (7.6.) beim Forum Chemielogistik der Bundesvereinigung Logistik (BVL) in Marl vorgestellt wurde. Das Fazit: „In der Chemie und Logistik nimmt Nordrhein-Westfalen Spitzen-positionen ein. Die Studie zeigt: Wenn beide Branchen eng miteinander verzahnt sind, können sie sich gegenseitig Wachstumsimpulse geben“ sagte Prof. Michael Dröscher, Vorstandsvorsitzender der ChemSite-Initiative.

Die Studie wurde unter starker Mitwirkung der WiN Emscher-Lippe GmbH von der Kompetenzgruppe Chemielogistik erstellt, einem Konsortium aus CMC² GmbH, Europäischer Fachhochschule, Technischer Hochschule Köln und Fraunhofer SCS. Ein Jahr lang haben die Autoren intensiv Daten und Fallbeispiele zusammengetragen und ausgewertet sowie umfangreiche Befragungen und Workshops mit Vertretern aus der Chemie, der Logistik und den Kommunen durchgeführt.
Prof. Michael Dröscher erläuterte die Motive: „Wir wollten wissen: Wo sind Engstellen, wo die Herausforderungen und Risiken für die Zukunft, wo werden Investitionen für Erhalt und Ausbau erforderlich? Aber auch:  Wie gut arbeitet die Logistik-Branche mit der Chemie zusammen?“, so der ChemSite-Vorsitzende.

Logistik ist wichtiger Wirtschaftsfaktor
Die Antworten auf diese Fragen liegen nun vor.  Die Chemielogistik im Ruhrgebiet ist mit knapp 5.000 Erwerbstätigen selbst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Damit Logistik-Dienstleister effizient arbeiten können, brauchen sie eine gute Infrastruktur  –  also Straßen, Brücken, Bahnlinien, Pipelines und Wasserwege mit funktionsfähigen Schleusen. Prof. Dr. Carsten Suntrop, einer der Autoren der Studie: „Im Vergleich zu den anderen Chemieregionen in Deutschland ist die Infrastruktur für Chemielogistik im Ruhrgebiet sehr gut ausgeprägt. Damit dies so bleibt, sind jedoch einige Anstrengungen notwendig“, sagte der  Experte der Kompetenzgruppe  Chemielogistik.

Erhalt und Ausbau der Infrastruktur hat oberste Priorität
Prof. Michael Dröscher unterstrich die Bedeutung der Infrastruktur: „Ohne Logistik ist alles nichts! Die Unternehmen der Chemieregion  Ruhrgebiet sind auf eine funktionsfähige Logistikkette angewiesen. Wird diese unterbrochen oder nur gestört, hat das nicht nur Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit der direkt beteiligten Unternehmen, sondern auf die ganze Region. Der Erhalt und der Ausbau der Infrastruktur haben daher oberste Priorität“, so Prof. Dröscher.

Zusammenspiel der Partner in der Region wichtig
Ein weiteres Ergebnis der Studie ist die Vielfalt der Akteure in der Chemielogistik des Ruhrgebiets: Neben über 60 großen Chemieunternehmen mit einem Umsatz von jeweils mehr als 50 Mio. € pro Jahr sind zahlreiche spezialisierte Logistikdienstleister und Infrastrukturbetreiber hier tätig – darunter weltweit agierende Konzerne ebenso wie kleine und mittlere Unternehmen mit regionalem Fokus.  Bernd Groß, Projektleiter ChemSite bei der Umbau21 / WiN Emscher-Lippe GmbH: „Nur im Zusammenspiel der Partner aus Chemischer Industrie, Logistik und öffentlicher Hand kann das Ruhrgebiet seine Bedeutung als wichtige Chemie- und Logistikregion in Deutschland auch in Zukunft erhalten und weiter ausbauen.“

Der besondere Dank der WiN Emscher-Lippe GmbH, die das Projekt koordiniert hat, gilt den beteiligten Unternehmen: Ohne die Teilnahme an Interviews, die Bereitstellung von Daten und Fallbeispielen sowie weitere finanzielle Unterstützung wäre die Studie nicht zustande gekommen.

 

Bezug: Die Studie kann beim RDN Verlag zum Preis von 250 € käuflich erworben werden.

Innovationsschub durch zirkuläre Wertschöpfung

Land fördert die Emscher-Lippe-Region als Region der Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz

DÜSSELDORF. Die Landesregierung unterstützt die WiN Emscher-Lippe GmbH mit einer Förderung von 900.000 Euro über drei Jahre. Dieses Regionalbudget soll helfen, regionale Wachstumspotenziale zu heben. Dazu soll unter anderem das Zukunftsthema „Zirkuläre Wertschöpfung“ noch stärker als bisher in der Region verankert werden. Die Mittel stammen aus der Bund-Länder Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“.

Die Idee der „Zirkulären Wirtschaft“ ist es, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen dafür zu gewinnen, Stoffkreisläufe innerhalb der Produktion zu schließen, Stoffe ressourceneffizient aus Abfallströmen rückzugewinnen und hundertprozentiges Up-Cycling zu betreiben. Das bedeutet, durch intelligenten Materialeinsatz aus alten Produkten zu hundert Prozent neue Produkte zu gewinnen, ohne dass es zu einem Qualitätsverlust kommt.

Wirtschaftsminister Garrelt Duin erklärte bei der Übergabe des Förderbescheides an Vertreter der Emscher-Lippe-Region: „Projekte im Bereich der Kreislaufwirtschaft und Ressourceneffizienz können gerade in der Emscher-Lippe-Region für einen Innovationsschub sorgen. Wenn Unternehmen ihre Produkte aus diesem neuen Blickwinkel betrachten, haben sie die Chance, erheblich zu Wachstum und Beschäftigung in der Region beizutragen.“

Mit Unterstützung der Landesregierung haben regionale Entscheidungsträger die Initiative „Umbau 21“ gestartet, das neue Konzept für die Wirtschaftsförderung in der Emscher-Lippe-Region. Die WiN Emscher-Lippe GmbH als regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft hat unter anderem das Thema der „Zirkulären Wertschöpfung“ auf die Umbau 21-Agenda gesetzt. Angesichts der traditionell breiten gewerblichen und industriellen Basis der Kreislaufwirtschaft in der Emscher-Lippe-Region, sieht sie darin besondere Chancen zur Standortentwicklung.

Quelle: Pressemitteilung des Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes NRW vom 01.06.2016

 

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