ChemSite NRW Chemieforum vernetzt Akteure
Wasserstoff: Wenn nicht hier, wo dann?
ChemSite NRW Chemieforum vernetzt Akteure der Chemieindustrie in NRW
Am 2. Dezember 2024 veranstaltete ChemSite e.V. das diesjährige Chemieforum unter dem Thema „Auswirkungen der Transformation für das Portfolio der Chemieindustrie in NRW“.
Rund 90 Teilnehmer folgten der Einladung in das Informationscentrum am Chemiepark Marl. Der Branchentreff für Entscheider und Akteure der nordrhein-westfälischen Chemieindustrie wurde zu einem vollen Erfolg. Zu den Gästen zählten neben NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur auch zahlreiche Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik.
In ihrer Eröffnungsrede hob Ministerin Neubaur die herausragende Bedeutung der nordrhein-westfälischen Chemieindustrie hervor. Sie betonte deren Schlüsselrolle bei der Transformation hin zu einer klimaneutralen und wettbewerbsfähigen Wirtschaft. In der anschließenden Podiumsdiskussion, an der unter anderem Thomas Basten, Standortleiter des Chemieparks Marl, sowie Andreas Steidle, Head of Energy Management bei Evonik, teilnahmen, wurde deutlich, dass gerade in der aktuellen wirtschaftlich herausfordernden Zeit klare Rahmenbedingungen und eindeutige Standortvorteile notwendig sind, um Investitionen in die Transformation zu fördern.
Im zweiten Teil der Veranstaltung hielt Thomas Basten einen Vortrag mit dem Titel „Wasserstoff: Wenn nicht hier, wo dann?“. Darin betonte er, dass die geographischen und strukturellen Voraussetzungen für den Wasserstoff-Hochlauf in der ChemSite-Region hervorragend sind, jedoch keine wertvolle Zeit ungenutzt verstreichen dürfe.
„Von der Politik brauchen wir jedoch planbare, verlässliche und langjährig bestehende Rahmenbedingungen, einen pragmatischeren Ansatz und Unterstützung um die Zeit im Hochlauf bis zur Wirtschaftlichkeit zu überbrücken.“
Prof. Dr. Angelika Loidl-Stahlhofen von der Westfälischen Hochschule stellte die Lehre im Fachbereich Molekulare Biologie vor und verdeutlichte die wachsende Bedeutung der Proteinchemie in der Biomedizin und Biopharmazeutika. Ihr Vortrag unterstrich einmal mehr die exzellenten und vielfältigen Forschungskompetenzen der Chemieregion.
Mit seinem Beitrag „Energietransformation für die Chemie: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit“ gab Andreas Steidle einen Einblick in die Entwicklungen der Energiepreise und Beschaffungsmärkte. Er verdeutlichte eindringlich die derzeitigen Belastungen für die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie.
Die Veranstaltung zeigte die schwierigen Rahmenbedingungen, denen sich die Chemieindustrie aktuell gegenübersieht. Dennoch bieten vielfältige Standortvorteile und ein starkes Netzwerk Anlass zur Hoffnung, auch die derzeitige Krise zu bewältigen.
Im Anschluss nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit, sich bei einem Imbiss intensiv auszutauschen und zu vernetzen. Das nächste ChemSite NRW Chemieforum wird in zwei Jahren stattfinden.
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