Regionalverband Ruhr – Europäisches Jahr der Kompetenzen 2023

Presseartikel zum Tag der Teilzeitausbildung in der Emscher-Lippe-Region

PERSÖNLICHE ERFOLGSGESCHICHTEN UND DRINGLICHE APPELLE

Die Teilzeitausbildung soll bekannter werden
Unternehmer mit ihren Auszubildenden sowie das Bündnis für Teilzeitberufsausbildung in
der Emscher-Lippe-Region haben beim „Tag der Teilzeitausbildung“ im Recklinghäuser
Bildungszentrum des Handels für ein Ausbildungsmodell mit Potenzial geworben.

Sadic Ucar (Inhaber All Invest GmbH Bottrop), Maren Behlau (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und
Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen), Cordula Cebulla (Pressesprecherin Agentur für Arbeit
Recklinghausen), Petra Giesler (Koordinatorin Bündnis für Teilzeitberufsausbildung in der Emscher-
Lippe-Region), Samira Heidemann (Auszubildende All Invest GmbH Bottrop) und Gabriele Bültmann
(Geschäftsführerin Bildungszentrum des Handels e.V., v.l.) unterstützen die Teilzeitausbildung und
machen sie als alternative Ausbildungsmöglichkeit sichtbarer. © KRUSEBILD

Seit zwölf Jahren setzen Unternehmen und Auszubildende in Bottrop, Gelsenkirchen und im Kreis Recklinghausen auf das Modell Teilzeitausbildung. Um diese gleichwertige Ausbildungs-Alternative noch sichtbarer zu machen und über die Chancen zu informieren, hat das Bündnis für Teilzeitberufsausbildung in der Emscher-Lippe Region jetzt einen Tag der
Teilzeitausbildung veranstaltet. „Unternehmen brauchen Talente – vor allem beim Fachkräftenachwuchs“, sagt Petra Giesler, Koordinatorin des Bündnisses. „Nur 0,4 Prozent aller Ausbildungsverträge in Deutschland werden in Teilzeit abgeschlossen. Das ist zu wenig. Das muss sich dringend ändern.“

Auch eine Chance für die Arbeitgeber

in der Emscher-Lippe-Region gibt es viele Menschen, die gerne eine berufliche Ausbildung absolvieren möchten, diese aber nicht mit ihrem Alltag vereinen können. „Eine Teilzeitausbildung gibt jungen Menschen, insbesondere Alleinerziehenden oder Menschen, die die Pflege von Angehörigen übernommen haben, eine solide Berufsperspektive. Aber auch für Arbeitgebende, die Schwierigkeiten haben, geeignete Fachkräfte zu finden, hat eine Teilzeitausbildung großes Potenzial“, so Maren Behlau vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, die beim Tag der Teilzeitausbildung ebenfalls zu Gast war.

Sie stehen oft mit beiden Beinen im Leben.

Die Erfahrungen vieler Unternehmer zeigten: Weil Auszubildende in Teilzeit bereits viel Verantwortung innerhalb der Familie übernehmen, stehen sie mit beiden Beinen im Leben. „Verantwortungsbewusstsein, Organisationstalent, Zuverlässigkeit und Motivation zeichnen die Teilzeitauszubildenden aus“, sagt Gabriele Bültmann, Geschäftsführerin vom Bildungszentrum des Handels (BzdH) Recklinghausen. Ob im Handwerk oder in der Verwaltung: Jeder Ausbildungsbetrieb kann auch in Teilzeit ausbilden.

„Ich appelliere an alle Betriebe und Unternehmen: Trauen Sie sich. Sie haben nichts zu verlieren. Eröffnen Sie einem besonderen Kreis an Bewerbenden die Möglichkeit, als Fachkraft am Unternehmen mitzuwirken“, so Stefanie von Scherenberg, Beauftragte für Chancengleichheit bei der Agentur für Arbeit Recklinghausen.

2020 wurde die Ausbildung in Teilzeit für alle Berufe geöffnet. André Brinkmann, Ausbildungsberater von der Handwerkskammer Münster, berichtet von einer positiven Entwicklung: „Immer mehr Betriebe kommen
auf uns zu und fragen verstärkt nach Teilzeitausbildung. Ich freue mich, dass viele Arbeitgebende sich dafür einsetzen.“

„Ein Wunder darf einer Karriere nicht im Wege stehen“

Sadic Ucar, Inhaber der All Invest GmbH in Bottrop, ist einer von ihnen. Er bereut nicht, vor drei Jahren eine junge Mutter in Teilzeit angestellt zu haben: „Ich bin selbst junger Familienvater. Kinder sind ein Wunder und ein Wunder darf einer Karriere nicht im Wege stehen. Außerdem habe ich als Unternehmer den sozialpolitischen Auftrag, jungen Menschen eine Ausbildungsstelle anzubieten und auch den familiären Aspekt zu berücksichtigen.“ Auch der Recklinghäuser Rechtsanwältin Christel Dymke ist es sehr wichtig, jungen Menschen in besonders herausfordernden Lebenssituationen eine Perspektive zu geben. „Ich glaube, jeder sollte eine zweite und dritte Chance im Leben bekommen. Es gibt zum Beispiel viele junge Frauen, die ihre Ausbildung früh abbrechen mussten, weil sie schwanger geworden sind. Sie merken jetzt, dass sie wieder beruflich durchstarten möchten, um auf beiden Beinen zu stehen. Man sollte diese Frauen auf jeden Fall unterstützen und das mache ich seit zwei Jahren und auch in Zukunft sehr gerne.“

Mehr Selbstsicherheit

Für Ute Dorowski-Frindt, Teilzeitauszubildende bei Hörakustik Andrea Schiemenz in Gelsenkirchen, ist das Thema Teilzeitausbildung eine Herzensangelegenheit. „Ich bin viel selbstsicherer geworden und bin jeden Tag dankbar für diese einzigarte Chance. Ich kann jedem bei Interesse empfehlen, sich hier in der Region beraten zu lassen und aktiv auf Unternehmen zuzugehen.“

INFO Bündnis für Teilzeitberufsausbildung
Das Bündnis für Teilzeitberufsausbildung in der Emscher-Lippe-Region macht
sich für die Teilzeitausbildung stark. Im Bündnis, das die Regionalagentur Emscher-Lippe koordiniert, engagieren sich 19 Partner, darunter das Bildungszentrum des Handels, RE/init e.V., die IHK Nord Westfalen, die Handwerkskammer Münster, die Arbeitsagenturen sowie die Jobcenter Gelsenkirchen und Kreis Recklinghausen. Sie alle setzen sich dafür ein, dass die Ausbildungsform bekannter und von Unternehmen sowie Auszubildenden
häufiger in Anspruch genommen wird. Die Teilzeitausbildung ist seit 2005 im Berufsbildungsgesetz (BBiG) und in der
Handwerksordnung (HwO) gesetzlich verankert. Jeder Betrieb, der ausbildet, kann auch eine Teilzeitausbildung anbieten. Im Jahr 2020 wurde die Ausbildung in Teilzeit für alle Personengruppen geöffnet – Unternehmen und Auszubildende können sich in Absprache darauf einigen. Die Teilzeitberufsausbildung kann beispielsweise für Auszubildende mit Kind, die Angehörige pflegen, aus gesundheitlichen oder anderen
persönlichen oder familiären Gründen infrage kommen.

Hier der Artikel zum downloaden

35 Millionen Euro für Weiterbildungs-einrichtungen

Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen lässt Einrichtungen mit der durch die Corona-Pandemie verursachten Finanzlücken nicht alleine. Die Förderung kann seit 22.07.2020 bei der Bezirksregierung beantragt werden. Weitere Informationen in der Pressemeldung.

Link zur Pressemeldung der Landesregierung

Ausbildungsprogramm NRW geht in die dritte Runde!

Zusätzliche Ausbildungsplätze in Corona-Zeiten?? – JA!!

Eine fundierte Ausbildung ist ein entscheidender Beitrag zur Sicherung des qualifizierten Fachkräftenachwuchses und gleichzeitig eine Grundvoraussetzung für den beruflichen Erfolg und die gesellschaftliche Teilhabe junger Menschen. Deshalb fördert das Land NRW mit Mitteln des Europäischen Sozialfonds zusätzliche Ausbildungsplätze in Landesteilen mit einer ungünstigen Ausbildungsmarktlage. In der Emscher-Lippe-Region können 108 Ausbildungsstellen gefördert werden.

Die Regionalagentur informiert zum Programm:

Petra Giesler 02366 1098 17

Ingo Orzeczek 02366 1098 20

Weitere Informationen beim MAGS: https://www.mags.nrw/ausbildungsprogramm-nrw

Interessenbekundung für die Einrichtung von „Beratungsstellen Arbeit“ in Nordrhein-Westfalen

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen hat den Aufruf zur Interessenbekundung für die Einrichtung von „Beratungsstellen Arbeit“ in Nordrhein-Westfalen (gemäß den Regelungen zu „Erwerbslosenberatungsstellen“, zum ESF-Förderprogramm 4.3 Förderung von Erwerbslosenberatungsstellen) für die Förderjahre 2021 – 2022 veröffentlicht. Die Unterlagen und weitere Informationen finden Sie unter: https://www.mags.nrw/esf-aufrufe

Live Stream-Reihe “Wir im Vest – Unterstützung für Unternehmen” wird fortgeführt!

Gerne weisen wir auf die interaktive Gesprächsrunden-Reihe „Wir im Vest“ hin. Diese Livestream-Reihe wird nun um drei weitere Folgen ergänzt. Am morgigen Mittwoch, 27. Mai 2020, greifen Experten erneut aktuelle Themen insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen und Solo-Selbstständige im Kreis Recklinghausen auf. Gesendet wird der Live-Stream auf der Facebook-Seite der Kreisverwaltung.

Auch wenn mittlerweile immer mehr Lockerungen im Zuge der Corona-Beschränkungen in Kraft treten und fast alle Betriebe wieder öffnen dürfen, ist dies nur unter strengen Auflagen erlaubt. Genau mit diesem Thema beschäftigt sich der nächste Live-Stream am 27. Mai 2020 um 13 Uhr.

Für die Umsetzung der Corona-Schutz-Verordnung sind hauptsächlich die städtischen Ordnungsämter zuständig. Wie läuft die Erfassung der Kontaktdaten bei Betretung eines Betriebes, wie wird die Maskenpflicht umgesetzt und was passiert, wenn gegen die geforderten Auflagen verstoßen wird? Diese und viele weitere Fragen beantwortet Katharina Altmann vom Ordnungsamt der Stadt Castrop-Rauxel.

Oliver Settele ist Leiter der „Musikschule Altes Rathaus“ in Castrop-Rauxel und wird davon erzählen, welche Hygienemaßnahmen und Einschränkungen umgesetzt werden mussten, welche Erfahrungen er gemacht hat und wie sich der Musikunterricht jetzt gestaltet.

Außerdem wird Dr. Jutta Hullmann, Leiterin des Kreisgesundheitsamtes, auf die Frage eingehen, was beim Thema Arbeitsschutz zu beachten ist, wo Arbeitgeber individuelle Beratung finden und welche Maßnahmen notwendig sind, wenn sich Mitarbeitende eines Unternehmens mit dem Corona-Virus infizieren.

Weitere geplante Themen:

  • Digitalisierung von Prozessen und digitalen Geschäftsmodellen: Nutzen von Beratungsprogrammen am 02.06.20
  • Steuern für Unternehmen in Corona-Zeiten

Die Videos starten jeweils um 13 Uhr auf der Facebook-Seite des Kreises Recklinghausen unter www.facebook.com/kreisverwaltung.re. Im Nachgang stehen sie dort sowie auf der Internetseite der Kreisverwaltung zu Verfügung.

Fragen zu den einzelnen Themen können vor dem jeweiligen Sendetermin per E-Mail an wirtschaftsfoerderung@kreis-re.de gesendet werden.