4. Projekttisch Ruhr: Rückblick, Einblick, Ausblick

Zum Jahresende sind alle 20 Quartiere in die Konzeptphase gestartet

GELSENKIRCHEN. Der InnovationCity roll out schreitet voran: Zum Jahresende sind alle 20 Quartiere in die Konzeptphase gestartet. Diese Woche fand der vierte Projekttisch Ruhr in Gelsenkirchen statt. Im Fokus stand vor allem der Erfahrungsaustausch unter den beteiligten Kommunen.

Zeit für ein Zwischenfazit: „Sechs Berichte erstellt, in vier Quartieren liegen bereits die Zwischenergebnisse vor, in fünf Quartieren haben die ersten Projekttische stattgefunden – für uns war 2017 ein ereignisreiches und erfolgreiches Jahr. Entsprechend motiviert gehen wir ins Jahr 2018 und nehmen Anlauf auf die Zielgerade“, sagt Burkhard Drescher, Geschäftsführer der Innovation City Management GmbH in seiner Begrüßung. Auch Frank Baranowski, Oberbürgermeister der Stadt Gelsenkirchen, begrüßte die Anwesenden und erklärte: „Es ist schön, dass die Innovation City mit ihrem Projekttisch nun auch zu uns ins Hans-Sachs-Haus kommt, in ein Gebäude, in dem vieles sichtbar wird, was zur Idee der Innovation City gehört. Schließlich spielte die energetische Bilanz beim Neubau dieses Hauses eine große Rolle – und damit auch Stichworte wie Photovoltaik, Fernwärme, eine ausgefeilte Haus- und Heiztechnik“, so Baranowski. Und weiter: „Bei der energetischen Sanierung, bei der Energiewende ist der Innovation-City-Verbund ein wichtiger Partner – und auch bei den Anfängen der Verkehrswende kann uns dieser Verbund, können uns eine gute Zusammenarbeit und ein intensiver Aus-tausch sehr helfen.“

Dr. Andrea Hoppe, Referatsleiterin im NRW-Ministerium für Wirt-schaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, stellte im Anschluss den Projektaufruf Elektromobilität NRW vor: „Das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt Privatleute, die auf ihrem Grundstück an der Garage eine Wallbox für Elektrofahrzeuge installieren wollen. Aus Mitteln des Förderprogramms progres.nrw zahlt das Land 50 Prozent der Kosten bis maximal 1.000 Euro für jeden privat genutzten Ladepunkt. Öffentlich zugängliche Ladepunkte werden sogar mit bis zu 5.000 Euro bezuschusst.“ Als Förderbank für Nordrhein-Westfalen unterstützt die NRW.Bank das Land bei seinen struktur- und wirtschaftspolitischen Aufgaben. Thomas Kull von der NRW.Bank stellte die unterschiedlichen Förderprogramme vor.

Vom Quartierskonzept in die Umsetzung
Die Konzepterstellung im Rahmen des InnovationCity roll out-Projektes ist ein wichtiger, erster Schritt für die klimagerechte Stadtentwicklung. Um letztlich das gesteckte Ziel zu erreichen, CO2-Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig die Lebensqualität der BürgerInnen zu erhöhen, ist die an die Konzepterstellung anschließende Umsetzungsphase von entscheidender Bedeutung.

Erfolgsrezept Erfahrungsaustausch
Beim vierten Projekttisch Ruhr standen auch wieder Best-Practice-Projekte auf der Agenda. Zum Beispiel aus der Modellstadt Bottrop: Hier helfen Pflastersteine die Stadtluft zu reinigen. Ein Betonzusatz nimmt Stickoxide aus der Luft auf und wandelt sie in Nitrat um. Dennis Pannen, Projektleiter Photoment von STEAG Power Minerals, erklärte: „Photoment ist photokatalytisch aktiv. Das heißt, unter Einfluss von Sonnenlicht kann der Stoff gesundheitsschädliche Stickoxide aus der Luft abbauen. Durch den Einsatz von Photoment-Pflastersteinen kann die Luft- und Lebensqualität gerade in vom Straßenverkehr belasteten Innenstädten deutlich verbessert werden.“

Weitere Themen für den praxisnahen Erfahrungsaustausch kamen aus den Städten Lünen, Herne und Gladbeck. In letzterer hat die Stadt zur Unterstützung des InnovationCity-Prozesses in Gladbeck Rentfort-Nord ein eigenes Förderprogramm auf die Beine gestellt. Es soll Hauseigentümer dazu motivieren, eine energetische Sanierung oder eine Heizungssanierung durchzuführen. Eigentümer erhalten beispielsweise bei der Installation einer neuen Heizung oder der Anschaffung einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung einen pauschalen Zuschuss. Auch die Sanierung von Dächern, Wänden, Fenstern, Türen oder Geschossdecken wird gefördert.

InnovationCity roll out
Der Name „InnovationCity roll out“ steht für eines der größten Projekte des Strukturwandels im Ruhrgebiet. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem 2010 gestarteten Projekt „InnovationCity Ruhr | Modellstadt Bottrop“ sollen auf das gesamte Ruhrgebiet ausgerollt werden. Ziel ist es, den einzigartigen, initial für Bottrop entwickelten Prozess auf weitere Städte im Ruhrgebiet zu über-tragen. In insgesamt 20 ausgewählten Quartieren der Metropole Ruhr werden ganzheitliche Quartiersentwicklungen nach dem Vorbild der „InnovationCity Ruhr | Modellstadt Bottrop“ initiiert. Das Gesamtprojekt soll durch Analyse, Konzeptentwicklung und eine mögliche, darauf folgende Umsetzung eine deutliche CO2-Reduktion erzielen und eine klimagerechte Stadtentwicklung weiter vorantreiben. Gefördert wird das Vorhaben vom Land NRW aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE)“.

Alle wichtigen Informationen und Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Projekt des „InnovationCity roll out“ finden Sie unter www.icrollout.de.